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WEISSER RING begrüßt Einrichtung eines Opferschutzbeauftragen im Freistaat Sachsen

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer hat heute im Dresdner Landtag die Schaffung der Stelle eines Opferschutzbeauftragten, die strukturelle Stärkung der Kriminalpräventiven Räte und neue Gesprächsformate zur Unterstützung der gesellschaftlichen Bindungskräfte in Sachsen angekündigt. Namentlich mit der beabsichtigten Institutionalisierung eines Opferschutzbeauftragten erfüllt die sächsische Staatsregierung eine langjährige Forderung der Opferhilfeorganisation WEISSER RING. Deren Landesvorsitzender Geert Mackenroth begrüßt die neuen Maßnahmen ausdrücklich und sieht darin einen weiteren wirksamen Beitrag zum Opferschutz im Freistaat Sachsen. „Die neuen Maßnahmen und vor allem die Schaffung eines bei der Staatsregierung direkt angesiedelten Opferschutzbeauftragten sind sinnvoll. Sie flankieren die bisherigen Anstrengungen zum Opferschutz auf Landesebene. Es gilt, diese Vorhaben jetzt auch im sächsischen Doppelhaushalt 2019/20 hinreichend abzusichern. Damit - und zusammen mit der Einsetzung von fünf hauptamtlichen Ansprechpartnern für den Opferschutz in den sächsischen Polizeidirektionen - wird der Opferschutz im Freistaat deutlich gestärkt. Der WEISSE RING begrüßt diese Entwicklung als wichtigen Schritt und bietet den neuen Institutionen eine umfassende partnerschaftliche Zusammenarbeit an", sagt Mackenroth.

Der WEISSE RING in Sachsen unterhält ein Netzwerk von 150 ehrenamtlichen Mitarbeitern in 21 Außenstellen. Die Hilfsangebote des WEISSEN RINGS sind so unterschiedlich und vielfältig wie die unterschiedlichen Reaktionen der Opfer auf die Tat. Die Mitarbeiter der Opferhilfeorganisation begleiten Betroffene bei der oft langwierigen Verarbeitung des Erlebten. Die Angebote des Vereins richten sich dabei nach den individuellen Bedürfnissen des Opfers, die die geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ersten Kontaktgespräch herauszufinden suchen. Für manche Opfer steht der Wunsch nach Bestrafung des Täters im Vordergrund - dann hilft der Mitarbeiter dem Opfer bei der Stellung von Strafanträgen, begleitet es zu Behörden und Gerichten oder besorgt ihm gegebenenfalls auf Kosten des Vereins einen Opferanwalt, der seine Interessen im Strafverfahren vertritt. Bei anderen Opfern wird schnell klar, dass sie durch die Tat traumatisiert worden sind und fachkundige ärztliche Hilfe benötigen – in diesen Fällen vermittelt der Mitarbeiter etwa einen Gesprächspartner in einer Traumaambulanz oder stellt den Kontakt zu anderen Experten her. Andere Opfer wiederum benötigen materielle Hilfe - dabei unterstützt sie der Mitarbeiter hinsichtlich des Opferentschädigungsgesetzes oder beantragt vereinseigene Mittel. Nicht selten wünschen sich Opfer auch eine Kombination all dieser Hilfsangebote. Kern des Angebotes des WEISSEN RINGS ist jedenfalls das Zuhören sowie individuelle Hilfestellungen für Opfer und weitere Betroffene.

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